Mit der fachlichen Klärung Unterricht didaktisch strukturieren
Leitung: | Theresa Heidenreich |
E-Mail: | kremer@idn.uni-hannover.de |
Jahr: | 2018 |
Ist abgeschlossen: | ja |
Im Sinne der deutschen Didaktiktradition verstehen Lehramtsstudierende im Kontext der Unterrichtsplanung eine Fachliche Klärung häufig als eine Zusammenfassung des biologischen Themas, die dann direkt als didaktische Struktur für Unterricht geeignet sei. Sie nehmen dabei an, dass Darstellungen von naturwissenschaftlichen Sachverhalten in der Fachliteratur korrekt und wissenschaftlich gesichert sind. Tatsächlich finden sich aber missverständliche oder fachlich falsche Formulierungen in Fachtexten (z.B. Sanders & Makotsa 2016) – eine kritische Haltung ist daher wichtig. Eine didaktische Struktur für den Unterricht ist zudem nicht von den jeweiligen Wissenschaftsbereichen vorgegeben, sondern muss erst fachdidaktisch rekonstruiert werden (Gropengießer & Kattmann 2016). Daher ist kritisches Prüfen aus Vermittlungsperspektive notwendig, um Inhalte zu rekonstruieren, die sowohl fachlich angemessen wie auch verständlich für Lernende sind. Dies ist das Ziel der Fachlichen Klärung, die somit ein unentbehrlicher Teil der Unterrichtsplanung ist. Somit ist eine reine fachliche Zusammenfassung nicht ausreichend.
Als eine der drei miteinander in Beziehung stehenden Untersuchungsaufgaben der Didaktischen Rekonstruktion (z.B. Kattmann 2007) hat die Fachliche Klärung eine wichtige Rolle. Im Rahmen dieser Studie wird literaturbasiert und über Experteninterviews ermittelt, welche kritischen und systematischen Analyseschritte für eine Fachliche Klärung aus Vermittlungsperspektive notwendig sind.
Das Hauptziel dieses Forschungsvorhabens ist die Untersuchung der folgenden Forschungsfragen mittels Fallstudien:
1) Wie planen und gestalten Masterlehramtsstudierende der Biologie die didaktische Struktur eines Themas?
2) Welche Vermittlungsangebote helfen ihnen dabei didaktische Strukturen zu rekonstruieren, die fachlich geklärt und auf die jeweilige Vermittlungssituation bezogen sind?
Die Theorie des Erfahrungsbasierten Verstehens (Lakoff & Johnson 1980) nimmt an, dass Sprache und Denken eng miteinander verknüpft sind. Daher lassen sich mit qualitativen Methoden (Mayring 2008; Schmitt 2005) Fachtexte und Transkripte leitfadenstrukturierter Interviews interpretativ analysieren, um auf Vorstellungen zu schließen.