Institut für Didaktik der Naturwissenschaften Forschung Forschungsprojekte
Schulbezogene epistemische Überzeugungen als Lernvoraussetzung und Lernziel im Biologieunterricht

Schulbezogene epistemische Überzeugungen als Lernvoraussetzung und Lernziel im Biologieunterricht

Leitung:  Prof. Dr. Kerstin Kremer
E-Mail:  voitle@idn.uni-hannover.de
Team:  Frauke Voitle
Jahr:  2020
Laufzeit:  seit 2016

Als epistemische Überzeugungen (EBs) wird in Anlehnung an die Kognitionspsychologie die Gesamtheit der individuellen, subjektiven Theorien und Vorstellungen verstanden, die eine Person bezüglich Wissen sowie dem Prozess des Wissenserwerbs hat. Im Promotionsprojekt werden die EBs bezogen auf die Naturwissenschaften betrachtet. Dazu wird insbesondere die von Conley et al. (2004) für diesen Kontext beschriebene vierdimensionale Struktur epistemischer Überzeugungen (Quelle, Rechtfertigung, Sicherheit und Entwicklung naturwissenschaftlichen Wissens) vorausgesetzt. Den Ausführungen von Clough (2006), Hogan (2000) und Sandoval (2005) folgend, liegt dem Promotionsprojekt die grundsätzliche Annahme zugrunde, dass es bei der Betrachtung von EBs notwendig ist zwischen dem schulischen und wissenschaftlichen Kontext, in dem Naturwissenschaften verortet sind, zu unterscheiden. Obgleich es gute Gründe für die Annahme unterschiedlicher EBs bezogen auf diese beiden Kontexte gibt, ist derzeit jedoch keine gezielte, vergleichende Erfassung der entsprechenden Überzeugungen möglich. Folglich sind auch Zusammenhänge zwischen den schulbezogenen und wissenschaftsbezogenen Überzeugungen bisher empirisch nicht systematisch untersucht und mögliche Bedingungsfaktoren sind derzeit lediglich aus theoretischen Überlegungen ableitbar. Diese Forschungslücke wird im Rahmen der Promotion begegnet, indem ein Fragebogens zur vergleichenden Erhebung schul- und wissenschaftsbezogener EBs, basierend auf bereits etablierten Instrumenten, entwickelt und evaluiert wird. Anschließend erfolgt eine vergleichende empirische Erhebung schul-und wissenschaftsbezogener EBs sowie eine Untersuchung möglicher Zusammenhänge mit aus Schülerperspektive berichteter Unterrichtsmerkmale.