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Vermittlung kontroverser Themen
Biologische Erkenntnisse werden heute meist interdisziplinär entwickelt und haben häufig starke Auswirkungen auf die Gesellschaft. So zeigen zum Beispiel biologische Methoden wie die Veränderung von Genomsequenzen mit CRISPR-Cas9 auf, wie wissenschaftliche Erkenntnisse gesellschaftliche Diskurse auslösen. Denn bevor solche Techniken verwendet werden können, müssen gesellschaftliche Akteure in einen Diskurs über die Möglichkeiten aber auch die Risiken treten, um persönliche und gesellschaftliche Entscheidungen in Bezug auf deren Anwendung treffen zu können. Auf die Vermittlung der für solche Entscheidungsprozesse notwendigen Kompetenzen zielt der Forschungsschwerpunkt zur Vermittlung kontroverser Themen (engl. „socio-scientific issues“) ab. Hiermit leisten wir einen Beitrag für zentrale Aufträge des Biologieunterrichts: Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Gesundheitsbildung.
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Wissenschaftsverständnis
Für den naturwissenschaftlichen Unterricht ist die Vermittlung von Wissenschaftsverständnis (engl. „Nature of Science“) seit vielen Jahrzehnten national wie international ein zentraler Diskussions- und Forschungsgegenstand. Ziel ist es neben den Fachinhalten gleichermaßen auch Erkenntnisprozesse und die sozialen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung im Unterricht explizit zu machen und zu reflektieren. Schwerpunkte unserer Arbeiten im Bereich der Vermittlung von Wissenschaftsverständnis sind Arbeiten über das forschende Lernen, den Kompetenzerwerb im Bereich der Erkenntnisgewinnung und die Rolle von epistemischen Überzeugungen bei Lernenden.
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Wissenschaftskommunikation
Wissenschaftskommunikation zielt darauf ab, Wissenschaft öffentlich zu diskutieren und Bürgerinnen und Bürger in die Lage zu versetzen an dieser Diskussion aktiv und kompetent teilzunehmen. Im Bereich der Wissenschaftskommunikation sind mittlerweile zahlreiche Initiativen und Angebote zur Förderung eines Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft entstanden. Gleichzeitig werden Forderungen laut, die verschiedenen Formate der Wissenschaftskommunikation empirisch in Hinblick auf ihre Effektivität zu untersuchen.
Im Forschungsschwerpunkt Wissenschaftskommunikation wenden wir unsere Expertise aus den fachdidaktischen Forschungstraditionen zur Vermittlung von Wissenschaftsverständnis sowie der Umwelt- und Gesundheitsbildung an, um zu diesem Dialog und der Forschung darüber im Sinne der Third Mission beizutragen. Schwerpunkte sind hierbei die Entwicklung neuer digitaler Medien (VR, Social Media) und informelle/außerschulische Kommunikationsformate (Schülerlabor, Citizen Science).